Swantje Niemann: Das Buch der Augen

Buchrezension

Zusammenfassung:
Die perfekte Lektüre für dunkle Herbstabende kurz vor Halloween. Das Buch ist nämlich ziemlich gruselig, es geht darum, dass Dämonen in unsere Welt eindringen und die Heldin sich diesen ebenso stellen muss wie ihrer Essstörung. (Das recht düstere Buch ist dankenswerterweise mit Inhaltswarnungen ausgestattet.)
Nachdem Renia an der Uni und in ihrer letzten Beziehung gescheitert ist, kehrt sie nach Berlin zurück, wo die Halluzinationen einer anderen Welt, die sie schon immer hatte, plötzlich höchst real werden. Sie schließt sich einer Gruppe von Dämonenjäger*innen an, die versuchen, die drohende Dämoneninvasion aufzuhalten.

Kommentar:
Schön fand ich den intelligenten und sarkastischen Schreibstil, die atmosphärischen Beschreibungen und die Repräsentation von queeren Figuren, insbesondere Frauenliebender Protagonistin. Super auch, dass das Erfahren von Misserfolgen, Orientierungslosigkeit und Leistungsdruck sowie psychische Erkrankungen thematisiert werden.
Man muss allerdings die Kröte von anscheinend grundlos bösen Dämonen schlucken, deren einziger Lebensinhalt die Jagd nach Menschen zu sein scheint. Solche grundlos bösen Monster in Geschichten kommen mir meist wie ein billiger und etwas fragwürdiger Deus ex Machina im umgekehrten Sinn vor. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja irgendwann eine Fortsetzung, wo die Existenz der Dämonen noch mehr erklärt wird? Aber auch so, ist das nur ein kleiner Wermutstropfen. Viel Spaß beim Lesen!

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