Endlich habe ich den Vertrag mit dem Kuneli Verlag für mein erstes Buch unterschrieben! In diesem Blogartikel möchte ich meine Erfahrungen weitergeben an alle, die in einer ähnlichen Situation sind.

Am Anfang stand die grundlegende Frage: Verlag oder Selfpublishing? Ich wollte es zunächst bei Verlagen versuchen und habe Selfpublishing als meinen Plan B angesehen.

Dann die nächste Frage: Verlag oder Agentur? Ich habe mich entschieden, direkt nach Verlagen und nicht nach Agenturen zu suchen, weil mich bei Agenturen die Abhängigkeit stört. Falls meine Agentur mein Manuskript monatelang in der Schublade liegen lassen würde, wären mir die Hände gebunden. Außerdem habe ich ohnehin nicht die Ambition, bei einem großen Verlag reinzukommen, wofür eine Agentur ein Muss wäre. Ich möchte jedoch Agenturen nicht generell schlecht reden und für jemand anderen mögen sie genau das Richtige sein.

Zunächst habe ich ein Exposé, eine Leseprobe, ein Anschreiben und eine kurze Vita mit Liste meiner Veröffentlichungen erstellt und von mehreren Leuten probelesen lassen. Insbesondere der Workshop zum Thema Exposé von Almuth Heuner beim Literatur Kollektiv Bochum war sehr hilfreich. Empfehlen kann ich auch das Buch „Titel, Pitch und Exposé“ von André Hille und im Internet gibt es jede Menge Ressourcen. Generell gilt: Ein Exposé muss die Handlung des Buches verständlich schildern, sodass Uneingeweihte jeden Schritt nachvollziehen können. Dabei sollte man nicht werten (z.B. „Leider kann Lisa Tom nicht vergeben“ – wieso leider? Das ist Wertung aus Autorensicht und kann weg.) Auch sollte man Redundanz vermeiden und auf Schachtelsätze verzichten. Alles sollte so einfach verständlich wie möglich sein. Diese Unterlagen habe ich nach den Anforderungen der jeweiligen Verlage individuell angepasst.

Im Laufe der Jahre hatte ich mir bereits einen Überblick über alle Verlage im Phantastikbereich verschafft, die ich finden konnte. Leider nehmen die meisten Verlage keine Manuskripte an, weil sie völlig überlaufen sind. Das kann sich aber jederzeit ändern, daher empfiehlt es sich, immer wieder einen Blick auf die Webseiten und Social Media-Accounts der Verlage zu werfen. Meine Kriterien für Verlage waren: Macht Phantastik, ist kein Druckkostenzuschussverlag, die Bücher sehen ordentlich aus, der Verlag hat einen vernünftigen Web- und Social Media- Auftritt und macht Marketing für seine Bücher.

Nun zur Statistik:

  • 21 Verlage angeschrieben (davon 15 Kleinverlage und zum Spaß 6 Großverlage, auch wenn ich mir davon keinen Erfolg versprochen habe)
  • 2 der Kleinverlage haben sich nach einigen Wochen gemeldet und wollten das ganze Manuskript lesen. Von diesen habe ich einige Wochen später eine Zusage bekommen.
  • 3 der Kleinverlage haben sich mit einer Absage gemeldet.
  • Ansonsten gab es keine Rückmeldungen.

Die Rückmeldequote war also 24 % und die Annahmequote 10 %. Übrigens hat einer der Verlage positiv bewertet, dass ich eine Webseite habe und auf Instagram aktiv bin. Das könnte also auch für euch hilfreich sein.

Nun hatte ich die Qual der Wahl: Gleich zwei Verlage wollten mein Buch! Ich habe mir von beiden ein Buch gekauft, um die Qualität in Augenschein zu nehmen. Beide sahen vernünftig aus. Zum Glück kenne ich einige erfahrene Autoren und konnte mich von ihnen beraten lassen. Außerdem habe ich auf Instagram Autoren kontaktiert, die bei diesen Verlagen veröffentlicht hatten, und gefragt, wie zufrieden sie dort sind. Ein wichtiger Punkt war, dass einer der beiden Verlage mein Buch in zwei Teile aufteilen wollte, während der andere es am Stück machen wollte. Letzteres war mir lieber. Und nicht zu vergessen: Es muss menschlich stimmen. Eine offene und freundliche Kommunikation der Verleger war mir wichtig.

Alles in allem sprachen aus meiner Sicht die meisten Kriterien für den Kuneli Verlag mit Verlegerin Sonja Becker. Und so habe ich dort schließlich meinen Vertrag unterschrieben. Ich bin gespannt, wie es weitergeht, und freue mich auf die Zusammenarbeit!

Ich hoffe, dass dieser Blogartikel etwas Licht ins Dunkel der Verlagssuche gebracht hat.

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