Queer*Welten Nr 14

Foto vom Magazin Queer*Welten Nr 14

Queer*Welten Nr 14 enthält wieder einige Kurzgeschichten, Microfictions und einen Essay. Die Microfictions behandeln alle die Themenvorgabe „Nach dem Ende“, was gut zu dem Essay über postapokalyptische Geschichten passt.

Zu den Kurzgeschichten:

„Deep Space Testosterone Blues“ von Beau Maibaum dreht sich um das harte Leben von Arbeiter*innen auf einem Rohstoffplaneten und den Versuch von trans Menschen, trotz Repression an die benötigten Hormone zu kommen. Der Text hat mir mit seinem Sci Fi – Realismus gut gefallen, bis auf den unnötig langen Infodump am Anfang.

„Meerfrau wider Willen“ von Katja Rocker bietet einen guten Kontrast zur ernsten vorigen Geschichte. Ein fluffig-leichter Text über eine Piratin und eine Meerfrau, die ungewollt die Körper tauschen.

„Der Duft von Flieder“ von Lisa Olthafer entführt in ein Fantasy-Setting voller eigenwilliger Wesen und Zauber, und Widerstand gegen eine queerfeindliche Ordnung. Der Einfallsreichtum hat mich fasziniert. Allerdings war die Sprache recht gestelzt.

In „Parasiten“ von Katharina Malzmüller geht es um Kommunikationsprobleme unter Aliens. Es werden die katastrophalen Folgen thematisiert, wenn verschiedene Sprachen und Kulturen nicht ausreichend von der Technik berücksichtigt werden. Die Idee fand ich spannend, das Ende jedoch unbefriedigend.

In „Duell der Magix“ nimmt ein schwules Paar an einem magischen Turnier teil und trifft auf Diskriminierung. Ich mochte, wie die Beziehung zwischen den beiden gezeigt wurde. Allerdings fand ich die Erklärungen, die die Geschichte für das Entstehen von Queerfeindlichkeit liefert, unzureichend.

Der Essay von Marie Meier zu postapokalyptischen Erzählungen lieferte interessante Einblicke in das Genre.

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