Ursula K. Le Guin: The Dispossessed

(deutsche Übersetzung: „Freie Geister“, übersetzt von Karen Nölle)

Ein Klassiker der SF, der es immer noch sehr wert ist, gelesen zu werden.

Worum geht es:

Zwei Welten werden gegenübergestellt: eine anarchokommunistische und eine patriarchal-kapitalistische. Der Physiker Shevek reist zwischen den Welten und passt in keine so richtig hinein. Aufgewachsen auf dem anarchistischen Mond, reist Shevek zum kapitalistischen Planeten, um sich mit anderen Wissenschaftlern (dort nur Männer) auszutauschen. Mit seinen Ansichten eckt er an und hält der kapitalistischen Welt den Spiegel vor, bis die Lage eskaliert.

Kommentar:

Ein großartiges Buch. Besonders mag ich, wie die anarchistische Welt bis ins Detail konsequent zu Ende gedacht wird. Auch neue Konzepte von Beziehungen und Sexualität werden thematisiert. Dabei werden die Schattenseiten nicht ausgespart. Trotz diesen bleibt für mich ein Hoffnungsschimmer. Denn ansonsten wird in der SF meist nur Kapitalismus mit seinen dystopischen Folgen dargestellt, als könnten wir uns eher ein Ende der Welt vorstellen als ein Ende dieses Wirtschaftssystems. Daher schätze ich jede Geschichte, die Alternativen aufzeigt.

Das Buch ist außerdem wunderschön geschrieben, es gibt viele nachdenkliche Passagen, in denen die Atmosphäre der fremden Welt aufgebaut oder die Innenwelt der Charaktere erforscht wird.

Eine klare Empfehlung!

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