Julia Sophie Leer: Between Fairy Tales

Foto vom Buch "Between Fairytales"

Worum geht es:

Schottland in den 1950er Jahren. Nach dem Tod ihrer Eltern zieht Emma zu ihrer Großtante. In deren Keller entdeckt Emma ein Portal in eine andere, märchenhafte Welt. Diese Welt ist bedroht und so muss Emma mit einer kleinen Truppe an Abenteurern losziehen, um ein magisches Artefakt zu bergen. Dabei ist auch Cayden, der Emma anscheinend nicht leiden kann, für den sie aber zunehmend Anziehung empfindet …

Wie ich es fand: 

Das Buch ist gut geschrieben, in sich stimmig und schön gestaltet. Die märchenhaften Schauplätze, Wesen und Zauber werden mit viel Atmosphäre lebendig gemacht. Emma ist eine sympathische Figur, in die man sich gut hineinversetzen kann. Die Beziehung mit Cayden hat ein gutes Maß an Konflikten, um interessant zu sein, ohne dabei toxisch zu werden. Nur hat mich etwas irritiert, dass er ihr so oft ans Kinn fasst. 

Allerdings bietet das Buch für mich nichts wirklich Neues. Das „gute“ und das „böse“ Königreich, die Gefährten, die losziehen, um ein Artefakt zu finden, sowie die Liebesgeschichte, all das kenne ich schon irgendwo her. Außerdem habe ich Schwierigkeiten damit, dass die „gute“ und die „böse“ Seite so klar festgelegt sind. Insbesondere, da es auch im vermeintlich guten Alvendell Armut gibt und Leute in den Kerker geworfen werden. Aber vielleicht wird ja im zweiten Band dieses Schema noch mehr aufgebrochen.

Fazit: Solide Unterhaltung in einem märchenhaften Setting.

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